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INTERNA
           INTERNATIONAL
                    TIONAL




























             Ohne eigene Schläger,
             die beim Flug verloren
             gingen, siegt der
             Italiener an der Elbe










                          Pera: Zwölf Siege in Serie                   Der ungesetzte Italiener Lorenzo Mussetti schickte den Ser-
                          Pera setzte dagegen ihren Siegeszug fort. In Budapest war   ben Dusan Lajovic mit 6:7(4), 7:6(4) und 6:3 nach Hause.
                          die Linkshänderin vor Wochenfrist aus der Qualifikation zum   Dann stoppte er Emil Ruusuvuori (FIN) durch ein 6:4, 7:5, dem
                          Titel gestürmt, auch in Hamburg gab sie keinen einzigen Satz   ein 6:4, 6:3 gegen Alejandro Davidovich Fokina (ESP) folgte.
                          ab und kletterte in der Weltrangliste in Richtung der Top 50.   Im Halbfinale war Francisco Cerundolo (ARG) beim 6:3, 7:6(3)
                          Mittlerweile hat Pera, die zuvor nie ein Finale auf der WTA-  sein Opfer.
                          Tour erreicht hatte, zwölf Siege in Serie gesammelt. In der   Im Finale stahl der 20-jährige Italiener dem ein Jahr jünge-
                          Hansestadt siegte sie im Finale gegen die Estin Kontaveit klar   ren spanischen Shootingstar die Show. Er bezwang ihn über-
                          6:2, 6:4.                                    raschend 6:3, 6:7(6) und 6:4. Dabei wehrte Alcaraz im zweiten
                                                                       Satz fünf Matchbälle ab.
                          Topgesetzter Alcaraz verliert Finale
                          Der spanische Shootingstar Carlos Alcaraz, schon als Nadal-  Meisterprüfung für Musetti
                          Nachfolger gehandelt, war der Topfavorit. Bis zum Endspiel   Musetti stand in seinem ersten Endspiel auf ATP-Tour-Ebe-
                          wurde er dieser Rolle auch gerecht. Nur in seinem ersten   ne überhaupt, er hatte Carlos Alcaraz so gut im Griff wie auf
                          Match gegen Nicola Kuhn (3:6, 6:1, 7:6(3), GER) gab er einen   Sand schon länger niemand. Er lag im Tie-Break des zwei-
                          Satz ab. Dann nahm er noch Filip Krajinovic (SRB, 7:6(4), 6:3   ten Satzes mit 6:3 in Führung. Gut, Musetti hatte schon bei
                          aus dem Wettbewerb. Karan Khachanov (Nr. 7, RUS) stoppte   5:4 zwei Matchbälle nicht nutzen können, aber jetzt sollte es
           Carlos Alcaraz   er mit einem klaren 6:0, 6:2 und für Alex Molcan (SVK) war im   doch so weit sein. Drei Fehler später stand es jedoch 6:6, Mu-
           verliert das   Semifinale mit 7:6(2), 6:1 Schluss.          setti schloss den zweiten Akt mit einem Doppelfehler ab.
           Wahnsinnsfinale
                                                                       Wer hätte da noch auf eine Niederlage von Alcaraz wetten
                                                                       wollen? Es war nicht der beste Tag, den der Spanier hatte,
                                                                       aber jetzt würde er doch sicher seinen fünften Turniersieg
                                                                       2022 einfahren. Es ist nicht so gekommen. Lorenzo Musetti
                                                                       hatte seine Meisterprüfung mit Bravour bestanden. Dass Mu-
                                                                       setti aufregendes, variantenreiches Tennis spielen kann, ist in
                                                                       der Szene hinlänglich bekannt. Irgendwie hat das aber in der
                                                                       laufenden Saison nicht so funktioniert. 13 Siege standen vor
                                                                       Hamburg 16 Niederlagen gegenüber. Am Rothenbaum wäre
                                                                       beinahe schon in Runde eins Pleite Nummer 17 dazugekom-
                                                                       men, Dusan Lajovic konnte allerdings mit zwei Matchbällen
                                                                       gegen Musetti nichts anfangen. Und Musetti hatte das Glück
                                                                       des Tüchtigen – wie im gesamten Turnier in der Elbmetropole.
                                                                                              Zusammenfassung: Bernd Prawitz
                                                                                         (mit Material von tennisnet.com, SID, DTB),
                                                                                          Fotos: Claudio Gärtner-tennisphoto.de (3),
                                                                                              Mathias Schulz-tennisphoto.de (1)



     84 84  matchball | November 2022                                                      Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.
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