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TVBB-Sport Ç
Nummer 1 des PTC, besiegte Daria Remeteam mit 6:3 und 6:2,
Franziska Sziedat ließ ein 6:2, 6:1 folgen, Potsdam Sympathie-
und Symbolfigur Nadja Meier war beim 6:2, 6:3 gegen Miche-
le Adamczewska voll auf der Höhe und schließlich gestattete
auch Sofiya Afandieva beim 1:2 (6:4, 3:6 und 6:10) gegen Emma
Gevorgyan mit ihrem Satzgewinn den erforderlichen Vor-
sprung zum Titelgewinn sicherte, auch nur ein kleines „Trost-
pflästerchen“ zum 1:3-Entstand. Auf die Austragung der Dop-
pel wurde einvernehmlich angesichts der Vorentscheidung
und des ausrechenbaren Ausgangs verzichtet. 3:1 Matchpunk-
te, 7:2 Sätze, 45:24 Spiele – der Grand mit Vieren als Winter-
meister des TVBB ist eine Top-Leistung und ein Versprechen.
„Wir freuen uns schon jetzt auf die Sommersaison“, hieß es
beim PTC.
Das tut man zweifellos auch beim BTTC Grün-Weiß Ber-
lin, der als TVBB-Wintermeister der Herren in die „warme“ Zeit
des Jahres 2024 geht. Schon im Vorjahr stand man an gleicher
Stätte in Seeburg im Final Four, blieb im Halbfinal-Grün-Weiß- den Meistertitel reichen. Doch der Verlauf, insbesondere des „Vier in einer Reihe“ –
Duell gegen den späteren Champion Nikolassee beim 0:4 aber Einzels von Laslo Urrutia Fuentes vom BTTC gegen Jan Kirch- die ersten Damen
chancenlos. Das sollte diesmal anders werden, hatte man sich hoff im Match-Tie-Break, ließ die Zuschauer ratlos zurück. Laslo vom PTC „Rot-Weiß“
gewinnen die
fest vorgenommen – und hielt Wort. Die Vorrunde glich mit 9:1 servierte beim Stand von 7:8, es entwickelte sich wie bei den TVBB-Mannschafts-
Punkten und 25:5 Matchpunkten (16:4 Einzel, 9:1 Doppel) einer Punkt-Rallyes zuvor ein intensiver Schlagabtausch in Höchst- meisterschaften zum
Verheißung, im Final Four machte man so weiter. Im Halbfinale geschwindigkeit und langen Laufwegen. Nach dem vielleicht vierten Mal in Folge
distanzierte man den LTTC “Rot-Weiß” mit 4:2 und hatte nach 10. Ballwechsel wechselte Jan Kirchhoff die Crossrichtung
der 3:1-Führung in den Einzeln (Siege von Alessio Vasquez- seiner Vorhand und spielte die Rückhand von Laslo an, je-
Gehrke gegen Leonard Soha, Laslo Urrutia Fuentes gegen Den- doch tropfte der Ball uneinholbar von der Netzkante ins Feld
nis Wiebe und Alonso Renard gegen Delf Gohlke sowie Nieder- von Laslo. Statt 8:8 nun Matchball für Jan Kirchhoff, 7:9. Wie-
lage von Mariano Dedura-Palomero gegen Joshua Kugel) dank der entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch (…), nach
des 6:2 Satz-Zwischenstandes (44:31 Spiele) nur noch einen dem vielleicht 10. Ball hechtete Laslo kurz vor der Hallenwand
Satz in den Doppeln nötig, um uneinholbar im Finale zu stehen. nach einem Fast-Winnerschlag von Jan, konnte ihn beim Stür-
Als das vollbracht war, einigte man sich darauf die beiden lau- zen noch hoch zurückspielen. Jan setzte zum finalen Schlag an,
fenden Matches mit je einem Siegpunkt zu beenden. Also hieß traf ihn aber nicht richtig und schlug ihn in hohem Bogen ins
es 4:2 für den BTTC mit 9:4 Sätzen und 62:42 Spielen. Im zwei- Aus. Laslo rappelte sich in der Ecke hoch und sah wie Jan am
ten Semifinale zwischen den beiden Blau-Weiss-Teams gab es Netz bat, den von ihm verschlagenen Ball zu prüfen. In der Tat
den vorhersehbaren 4:0-Ausgang (Verzicht auf die Doppel) für war der Ball defekt. Laslo akzeptierte die Ballwiederholung, es
die erste Garnitur, wobei Jonas Pelle Hartenstein (6:1,6:2 gegen ging beim Stand von 7:9 aus Sicht von Laslo von vorne los. Wie-
Julian Miehe), Philipp Pavlenko (7:5,6:2 gegen Phillipp-Maximi- der ein intensiver Ballwechsel und dann der Gipfel des Tennis-
lian Hübert), Jan Kirchhoff (6:1,6:0 gegen Philipp Eberhard) und schicksals für Laslo: Erneut gelang Jan Kirchhoff ein Netzroller,
Dominik Manns (6:2,6:0 gegen Antonio Sisko) für die Punkte unerreichbar für Laslo. Bei Jan Kirchhoff und bei den Zu-
gegen die Klubkameraden sorgten. schauern Stille, keine Freude, zu ungewöhnlich waren die letz-
Ins Endspiel ging Blau-Weiss mit leichtem Favoritenbonus ten Ballwechsel.“ Live is life. Blau-Weiss führte 3:1.
und startete in den Einzeln der Partie entsprechend. Das 3:1 Das Drama aber war damit noch lange nicht beendet, und
nach den vier Partien schien das Faustpfand für den Titel zu Grün-Weiß noch nicht geschlagen. In den Doppeln schaff-
sein. Jonas Pelle Hartenstein (6:3, 6:4 gegen Alessio Vasquenz- te erst das BTTC-Duo Mariano Dedura-Palomero/Laslo Urru-
Gehrke), Jan Kirchhoff (2:6,7:6,10:7 gegen Laslo Urrutia-Fuentes) tia-Fuentes einen Zwei-Satz-Sieg gegen Pavlenko/André und
und Dominik Manns (6:2,6:4 gegen Alonso Renard) hatten mit schließlich auch Alessio Vasquez-Gehrke/Alonso Renard ein er-
blau-weißen Siegen bei nur einer Niederlage (Philipp Pavlenko staunliches 4:6,6:4 und 10:5 gegen Hartenstein/Kirchhoff zum
2:6,6:7 gegen Mariano Dedura Palomero) für den Vorgeschmack 3:3-Matchentstand. Doch war das auch tatsächlich der End-
eines Blau-Weiss-Erfolges gesorgt. Doch die Steglitzer Grün- stand? Jetzt ging es in die Unterwertungen! 7:7 hieß es bei den
Weißen hatten sich noch längst nicht aufgegeben, denn noch Sätzen, 61:58 für den BTTC Grün-Weiß nach Spielen. Es dauerte
einige Zeit in der Havellandhalle, bis das von den Refs um den
gab es noch eine nicht nur rechnerische, sondern auch praktisch
Fotos: BTTC Grün-Weiß, PTC „Rot-Weiß“ Und tatsächlich wurde aus dem 1:3 nach Matchpunkten, 3:6 richter Harmut Kneiseler exakt ermittelt, durchgerechnet und
zu bewerkstelligende Chance auf die Wende in den Doppeln.
wie immer wunderbar in sich selbst ruhenden Oberschieds-
verkündet war: TVBB-Wintermeister der Herren und geehrt von
Sätzen und 38:42 Spielen noch ein kleines grün-weißes „Wun-
Präsident Klaus-Peter Walter ist der BTTC Grün-Weiß! Ein Ende
der von Seeburg“. Das in Worten zu beschreiben, erforderte al-
zweier toller Tennis-Tage mit Schmackes!
lerdings ein gewisse Schreib- und Erklärkunst, wie der BTTC-
Website zu entnehmen war, die hiermit zitiert werden soll.
„Das Finale war vom Zwischenstand her gesehen für das
Klaus Weise
Team von Blau-Weiss wie erhofft – 3:1 Matchpunkte sollten für
Die Meisterinnen und Vizemeisterinnen 2023/24
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