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INTERNA  TIONAL
                                                                                             INTERNATIONAL
        Wien / Österreich: Erste Bank Open 2021, ATP 500
                                                  18. Titel: Alexander Zverev schon


                                                  so erfolgreich wie Michael Stich



        Der  Triumphator der Erste Bank Open
        2021 (23. bis 31. Oktober 2021) heißt Ale-
        xander Zverev. Der amtierende Olympia-
        sieger besiegte im Finale des mit
        2.089.338 Euro dotierten ATP-500er-Tur-
        niers vor 7.600 Zuschauern in der Wiener
        Stadthalle den Qualifikanten Frances Tia-
        foe (USA) nach 1:35 Stunden mit 7:5, 6:4.

        Zverev trat damit die Nachfolge von Andrey Ru-
        blev an, der 2020 in Wien triumphiert hatte. Für
        den fünften Turniersieg im vergangenen Jahr
        wurde der Weltranglisten-Vierte mit 500 Punk-
        ten für das ATP-Ranking und einem Gewin-
        nerscheck in Höhe von 275.074 Euro belohnt.
        Tiafoe, der im Achtelfinale den topgesetzten
        Griechen Stefanos Tsitsipas aus dem Wettbe-
        werb genommen hatte und sich im Verlauf des
        Turniers zum neuen Liebling des Wiener Publi-
        kums mauserte, konnte sich mit 300 ATP-Punk-
        ten und 162.000 Euro Preisgeld „trösten“.
        In einer hochklassigen Partie erwischte Zverev
        den besseren Start und nahm Tiafoe den Auf-
        schlag zum 3:1 ab, doch der US-Boy konter-
        te und schaffte prompt das Re-Break zum 2:3.   Sascha Zverev bei einer tiefen Rückhand am Netz.
        Beim Stand von 6:5 zog der Deutsche erneut   Sophia Thomalla freut sich über jeden Punkt
        das Tempo an und verwandelte den zweiten
        Satzball zum 7:5. Im zweiten Durchgang wehr-  danken, die dieses Turnier möglich gemacht
        te der an Nummer zwei gesetzte Zverev bei 4:4   haben. Es war eine der schönsten Wochen des
        einen Breakball ab, um im darauffolgenden   Jahres für mich. Ich weiß, da steckt ganz viel
        Aufschlagspiel von Tiafoe gleich seinen ersten   Arbeit dahinter. Ich hoffe, dass ich nicht das
        Matchball zu verwerten. Zverev ist der erste   letzte Mal hier war und ich 2022 wiederkom-
        Wien-Sieger aus Deutschland seit Tommy Haas   men kann. Danke auch an die Tausenden Zu-
        2013 und mit nunmehr 18 ATP-Titeln der zweit-  schauer, die hier in der Halle waren. Es ist so
        erfolgreichste Spieler seines Landes nach Boris   schön zu sehen, dass es langsam wieder nor-
        Becker, der 49 gewann.             mal wird. Ich bin überglücklich, dass ich jetzt
        Bei der Siegerehrung und der darauffolgenden   diese Trophäe hochheben kann. Der fünfte Ti-
        Pressekonferenz lobte Zverev das Wiener Tur-  tel in diesem Jahr, der erste in Wien – ich bin   habe versucht, irgendwie dranzubleiben und
        nier ausführlich. „Ich möchte mich bei Turnier-  einfach nur happy“, jubelte Zverev. Sicher hat   mein Service zu halten. Aber wenn er so wie
        direktor Herwig Straka und seinem Team be-  auch Neu-Freundin Sophia Thomalla dazu bei-  heute aufschlägt und von hinten spielt, ist es
                                                            getragen. Sie saß bei   wahnsinnig schwierig gegen ihn“, meinte Tia-
                                                            allen Matches in der   foe, der mit seiner Entwicklung sehr zufrieden
                                                            Loge  und  bejubelte   ist: „Ich habe vor Wimbledon das Challenger-
                                                            jeden Punkt.      Turnier in Nottingham gewonnen, das war so
                                                            Bei  Frances Tiafoe   etwas wie ein Kickstart für mich. Mit dem Sieg
                                                            machte die Freude   über Stefanos Tsitsipas in Wimbledon habe ich
                                                            über ein starkes  Tur-  meine zweite Luft bekommen. Ich bin einfach
                                                            nier die Enttäuschung   glücklich,  Tennis spielen zu können und die
                                                            über das verlore-  Fans damit zu unterhalten. Momentan macht
                                                            ne Endspiel mehr als   einfach alles Sinn“, so Tiafoe.
                                                            wett: „Er hat mich ein-  Den Doppel-Wettbewerb entschieden die Ko-
                                                            einhalb Stunden hart   lumbianer Juan Sebastian Cabal / Robert Fa-
                                                            arbeiten lassen. Ich   rah mit einem 6:4, 6:2-Finalerfolg über Rajeev
                                                                              Ram (USA) / Joe Salisbury (GBR) für sich. Für Ca-
                                                                              bal / Farah war es der 19. gemeinsame Titelge-
                                                            Finalist Frances Tiafoe   winn auf der ATP-Tour und der dritte in dieser
                                                            aus den USA.
                                                            Für Zverev war es    Saison nach Dubai und Barcelona.
                                                            im siebenten Vergleich   Zusammenfassung: Bernd Prawitz (mit Material von
                                                            der sechste Sieg      tennisnet.com, SID, DTB), Fotos: © Matthias Schulz

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