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INTERNATIONAL
INTERNA TIONAL
Zum dritten Mal in Folge fiel die Entschei-
dung im abschließenden Doppel. Und wie
schon gegen Serbien und Österreich gingen
Kevin Krawietz / Tim Pütz als Sieger vom Cen-
ter Court. Gegen das britische Weltklasse-Duo
Joe Salisbury / Neal Skupski hieß es nach dra-
matischem Spielverlauf 7:6, 7:6. Den ersten Tie-
Break gewannen Krawietz / Pütz mit 12:10, den
zweiten nach einem uneinholbar scheinenden
0:5-Rückstand noch mit 7:5.
Struff und Co. fuhren mit breiter Brust nach Ma-
drid. Einziges Manko in Innsbruck waren feh-
lende Zuschauer.
Endstation Halbfinale - Minimalziel erreicht
Der Traum vom ersten Finaleinzug einer deut-
schen Mannschaft im Davis Cup seit 1993 platz-
te. Im Halbfinale unterlag das DTB-Team der
Mannschaft Russland mit 1:2. Es war die vierte
Davis Cup-Halbfinalniederlage in Folge gegen
Russland nach 2007, 1995 und 1994.
Gegen Filip Rodionov und Cameron Norrie klasse: Warsteiner Jan-Lennard Struff Im ersten Einzel des Halbfinales musste sich
Dominik Koepfer dem Weltranglistenfünften
hat ein wirklich gutes Match gegen Dominik Match, breakte zum 4:4 und hatte beim Stand Andrey Rublev nach nur 50 Minuten Spielzeit
Koepfer gespielt, und schon lagen wir 0:1 zu- von 5:4 und Aufschlag Rodionov zwei Satzbäl- glatt mit 4:6 und 0:6 geschlagen geben. An-
rück. Doch wie wir diese Situation gemeistert le, die er jedoch nicht nutzen konnte. Rodio- schließend zeigte Jan-Lennard Struff gegen
haben, zeigt, welches Team wir haben und wie nov bestrafte das mit dem Break zum 6:5 und Daniil Medvedev eine couragierte Leistung,
wir immer zusammenhalten – egal, ob es gut sicherte sich den Sieg mit dem ersten Match- konnte aber den 6:4, 6:4-Erfolg des Weltrang-
oder schlecht läuft.“ ball. Nun war es wieder dem deutschen Top- listenzweiten nicht verhindern. „Es war scha-
Duo Kevin Krawietz / Tim Pütz vergönnt, den de, dass wir die Russen nicht aus ihrer Kom-
Struff wie verwandelt umjubelten Siegpunkt zum 2:1 einzufahren. fortzone bekommen haben. Sie haben immer
Jan-Lennard Struff zeigte sich beim Zwei-Satz- Deutschland im Viertelfinale. Das gab es seit 14 aus einer Führung heraus agieren können. Ich
Erfolg über Dennis Novak deutlich verbes- Jahren nicht. hatte schon das Gefühl, dass das neutrale Pu-
sert: „Die Ausgangslage war schon speziell, ich blikum etwas mehr auf unserer Seite war. Das
musste beim Stand von 0:1 unbedingt gewin- Revanche für 2019 war Krimi hat man gemerkt, als Jan-Lennard unseren ein-
nen. Da hatte ich schon Druck, bin aber damit Für Teamkapitän Kohlmann waren die Briten zigen Breakball in den Einzelmatches hatte. Ich
sehr gut umgegangen. Ich habe gleich vom “etwas favorisiert”. Schließlich hatten sie mit hätte mir gewünscht, dass wir das etwas mehr
ersten Punkt weg aggressiv gespielt, mit viel Cameron Norrie die Nummer 12 und mit Da- hätten ausnutzen können“, so das Fazit von Ka-
mehr Energie – so, wie es Novak Djokovic bei niel Evans die Nummer 25 des ATP-Rankings im pitän Kohlmann.
mir gemacht hat. Das war sicher der Schlüssel Aufgebot. Mit Joe Salisbury (Nr. 3) / Neal Skups- Im bedeutungslosen Doppel behielten Kra-
zum Erfolg.“ ki (Nr. 20) verfügte das Team von der Insel zu- wietz / Tim Pütz ihre weiße Davis Cup-Weste.
Dominik Koepfer fand von Beginn an nie zu sei- dem über ein absolutes Weltklasse-Doppel. Das noch ungeschlagene Duo bezwang Karen
nem Rhythmus. Und er hatte in Jurij Rodionov In der deutschen Mannschaft nahm Peter Go- Khachanov / Aslan Karatsev mit 4:6, 6:3, 6:4.
einen Gegner, der über sich hinauswuchs und jowczyk den Platz von Koepfer ein. Das zweite Semifinale gewann Kroatin gegen
im ersten Satz nahezu fehlerlos agierte – ledig- Nachdem der Münchner Gojowczyk gegen Da- Serbien mit 2:1.
lich drei unerzwungene Fehler stehen in seiner niel Evans eine glatte 2:6, 1:6-Niederlage ein-
Statistik. Nach nur 27 Minuten hieß es 6:1 für stecken musste, glich Jan-Lennard Struff durch Russland gewinnt drittes Finale
den Österreicher. Auch im zweiten Durchgang eine Glanzleistung zum 1:1 aus. Der 31-jährige Daniil Medvedev besiegte im zweiten Einzel
lief zunächst alles für Rodionov, dem ein frühes Warsteiner bezwang Cameron Norrie (ATP 12) des Endspiels den Kroaten Marin Cilic in zwei
Break gelang. Doch Koepfer fightete sich ins 7:6, 3:6, 6:2. Sätzen und sorgte damit für den dritten Da-
vis-Cup-Titel für Russland. Zum Finalauftakt
Anzeige hatte der Weltranglistenfünfte Andrey Rublev
den Underdog Borna Gojo mit 6:4, 7:6(5) be-
zwungen, bevor US-Open-Sieger Medvedev
mit einem 7:6 (7), 6:2 über Marin Cilic alles klar
machte. Das Doppel war nicht mehr nötig."Ich
bin einfach sehr glücklich und froh, Teil dieses
Teams zu sein. Das waren die besten Wochen
meiner Karriere", sagte Medvedev. Die Russen
hatten sich zuletzt 2006 als Gastgeber in Mos-
kau die Davis-Cup-Krone aufgesetzt. In Madrid
errangen sie ihren dritten Davis Cup-Sieg.
Deutschland muss für den Davis Cup 2022 am
4. und 5. März nach Brasilien reisen - hoffent-
lich mit Alexander Zverev. Deutschland will
dann wieder angreifen…
Leon Elfers / DTB, Bernd Prawitz, tennisnet.com, SID
Fotos: DTB / Paul Zimmer
54 54 matchball | Februar 2022 Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.