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INTERNA
TIONAL
INTERNATIONAL
Mehr als sieben Stunden boten die deutschen Pro s Ka-
nada in Malaga die Stirn, dann waren die Ho nungen
nach der 6:2, 3:6, 3:6-Niederlage von Krawietz/Pütz (Co-
burg/Frankfurt) dahin. Bis dato hatten beide in elf bzw.
zwölf Einsätzen für Deutschland kein Match verloren.
Ausgerechnet beim ersten gemeinsamen Auftritt nach
der Bekanntgabe der zukünftigen Zusammenarbeit auch
auf der Tour erwischte es das Duo.
Der bislang letzte deutsche Triumph im Davis Cup gelang
1993, im Vorjahr reichte es für die Runde der letzten vier,
in der gegen den späteren Sieger Russland Schluss war.
Schüssel geht an Kanada
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Kanada hat Geschichte geschrieben und bei der 109. Auf-
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lage erstmals den Davis Cup gewonnen. Denis Shapo-
valov und Félix Auger-Aliassime sorgten mit ihren Ein-
zelsiegen für die Entscheidung. Shapovalov schlug zum
Auftakt des Endspiels Thanasi Kokkinakis 6:2, 6:4. Im An-
Oscar Otte hält im zweiten schluss setzte sich Auger-Aliassime 6:3, 6:4 gegen Alex De
Einzel lange Zeit mit, muss bar, retournierten stark und gewannen am Ende verdient Minaur durch. Damit führte Kanada vor dem Doppel un-
sich dann knapp geschlagen mit 2:6, 6:3, 6:3. Für die beiden deutschen Spieler war das einholbar 2:0.
geben die erste Davis Cup-Niederlage überhaupt. „Wir sind sehr "Die Emotionen sind nur schwer zu beschreiben. Denis
enttäuscht. Wir wollten dem Team helfen und den zwei- und ich sind zusammen aufgewachsen und haben ge-
ten Punkt holen. Das haben wir leider nicht gescha t, meinsam von solch einem Finale und dem Gewinn des
weil die Kanadier zum Schluss besser waren und wir das Davis Cups geträumt. Es ist ein großer Moment für mich,
Niveau aus dem ersten Satz nicht halten konnten“, so Ke- aber auch für unser ganzes Land", erklärte Félix Auger-
vin Krawietz. Aliassime.
Sein Teamkollege richtete den Blick nach der Niederlage Nach dem Matchball ließ sich Auger-Aliassime auf den
nach vorne. Tim Pütz: „Ich denke, mit ein paar Tagen Ab- Court fallen und von den Teamkollegen feiern.
stand realisieren wir, was wir im vergangenen Jahr, aber Kanada stand zuletzt 2019 im Finale gegen Spanien, ge-
auch schon 2021 erreicht haben. Wir sind eine der Mann- wonnen hatten die Nordamerikaner den seit 1900 ausge-
schaften, die Jahr für Jahr um den Titel mitspielen und tragenen Mannschafts-Wettbewerb noch nie.
unser bester Spieler hat uns dabei bisher gefehlt.“ Australien ist mit 28 Davis-Cup-Titeln hinter den USA (32)
Deutschland wird 2023 den nächsten Anlauf nehmen. die Nummer zwei der ewigen Bestenliste, der letzte Sieg
Ho entlich mit einem Alexander Zverev, der nicht nur ge- der Australier liegt allerdings bereits 19 Jahre zurück.
sund, sondern auch motiviert für Einsätze im Davis Cup DTB, Fotos: © Getty Images
ist, wie er es 2022 angezeigt hat.
Titelchancen mit Zverev
Das Halb nale war für das deutsche Team 2022 zum Grei-
fen nah. In diesem Jahr soll mit Alexander Zverev ein
neuer Angri auf die "hässlichste Salatschüssel der Welt"
erfolgen. Mit Zverev hat Deutschland eine echte Titel-
chance. "Er hat gezeigt, dass er den Cup gewinnen will.
Und ich bin überzeugt, dass wir ihn im nächsten Jahr auf
jeden Fall in irgendeiner Runde sehen werden, wenn es
sein Körper zulässt", sagte Bundestrainer Michael Kohl-
mann, an dem das Ausscheiden in Andalusien sicht-
lich nagte: "Es ist natürlich eine bittere Niederlage nach
einem spannenden Duell."
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Kevin Krawietz/Tim Pütz –
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die DTB-Doppel-Asse
46 46 matchball | Februar 2023 Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.