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Ç     International


           Kurz berichtet



           Abu Dhabi, Vereinigte Arabische Emirate,
           Mubadala Open, WTA-Tour 500                    In Topform: die Schweizerin
           Bencic in blendender Spiellaune,               Belinda Bencic
                                                               Foto: © Getty Images

           wehrt drei Matchbälle ab
           Die Schweizerin Belinda Bencic gewann beim WTA-Tour-
           500-Turnier in Abu Dhabi (5. bis 12. Februar) das Finale
           gegen die geborene Russin Luidmila Samsonova in drei
           Sätzen und damit ihren achten Damen-Titel. Es war schon
           der zweite im Jahr 2023.
           Mit gehörig Kampfkraft stemmte sich Belinda Bencic im End-
           spiel  gegen  die  Niederlage,  wehrte  im  zweiten  Durchgang
           gegen die Russin Luidmila Samsonova drei Matchbälle ab, um
           am Ende über ihren zweiten Saisontitel jubeln zu können. Die
           Eidgenossin setzte sich am Ende nach 2:48 Stunden mit 1:6, 7:6
           (8) und 6:4 durch und schaffte damit die Revanche für die Final-
           niederlage bei den bett1 open 2021 in Berlin, als sie der Russin
           in drei Sätzen unterlag.
            Im  ersten  Satz  hatte  Samsonova  mit  druckvollem  Power-
           tennis die Nase eindeutig vorn, die 25-jährige Olympiasiegerin
           von Tokio machte hingegen zu viele unerzwungene Fehler. Im
           zweiten Durchgang zog dann Bencic mit 5:2 davon, ließ Sam-  dritten Akt holte sich Bencic zur 3:2-Führung, diesen Vorteil gab
           sonova allerdings nochmal herankommen. In der spannenden   sie bis zum Ende der Partie nicht mehr aus der Hand.
           Kurzentscheidung hatte dann die Schweizerin auch das nötige   Topfavoritin  Kasatkina  hatte  im Viertelfinale  keine  Chance
           Quentchen Glück auf ihrer Seite. Das entscheidende Break im   beim 1:6, 2:6 gegen die Chinesin Qinwen Zheng.



                          Buenos Aires / Argentinien: Argentina Open, ATP 250  19-jährige Spanier gegen Cameron Norrie (Nr. 2, GBR) das Fi-
                          Comeback: Alcaraz gewinnt nach             nale sicher mit 6:3 und 7:5. Auch ein Novak Djokovic dürfte
                                                                     mitbekommen haben, dass da ein echter Herausforderer wie-
                          langer Durststrecke                        der ganz nach oben will.
                          Carlos Alcaraz hat deutlich gezeigt, dass mit ihm wieder   Natürlich waren seine ersten Runden in Argentinien keine
                          zu rechnen ist. Bei seinem Comeback-Turnier in Buenos   Gala-Vorstellungen. Aber mit jedem Match kam der amtieren-
                                                                     de US-Open-Champion immer besser in Form. Im Endspiel
                          Aires (13. bis 19. Februar 2023) war der Spanier nicht zu   war er vom ersten Ballwechsel an der Ton angebende Spie-
                          schlagen.                                  ler. Lediglich am Ende des zweiten Satzes wackelte Alcaraz
                          Kann er an seine Leistungen vor seiner Verletzung im ver-  ein wenig. Er führte bereits mit 5:2, ließ seinen Gegner jedoch
                          gangenen Jahr anknüpfen? Seit den US Open war er außer   noch einmal auf 5:5 herankommen. In der unfreiwilligen Ver-
                          Gefecht. Im Finale – und schon im Turnierverlauf – gab er   längerung konnte der Spanier dann den Durchgang mit 7:5
                          die Antwort: Er kann. Carlos Alcaraz (Nr. 1) ist wieder voll da.   für sich entscheiden.
                                                         Beim Turnier in   Norrie zeigte mal wieder, dass er ein Spieler ist, der Gegner,
                                                         Buenos  Aires   die hinter ihm in der Rangliste stehen, meistens besiegt. Nach
                                                         gewann  der   oben sind dem Briten aber klare Grenzen gesetzt. Ein Alcaraz
                                                                                                  spielt auf jeden Fall
                                                                                                  eine Nummer über
                                                                                                  ihm.   Spätestens
                                                                                                  nach dem Finale in
                                                                                                  Buenos Aires ist das
                                                                                                  klarer denn je.
                                                                                                   Für  den  19-jäh-
                                                                                                  rigen  Alcaraz  ist
                                                                                                  der  Titel  in  Argen-
                                                                                                  tinien  bereits  sein
                                                                                                  siebter  Turniersieg
                                                                                                  auf  der  Tour.  2021
                                                                                                  konnte Alcaraz sein
                                                                                                  erstes  Turnier  im
                                                                                                  kroatischen  Umag
                                                                                                  einfahren.

            Greift wieder an: der Spanier Carlos Alcaraz   Cameron Norrie verkauft sich gut
                         Foto: © IMAGO/Santiago Gomez Roca                  Foto: © IMAGO/Martin Zabala

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