Page 7 - matchball 2024-02_eBook
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Titel Ç
Wann war der Punkt, wo du dich entschieden
hast, Tennis zu deinem Beruf zu machen?
So genau kann ich das gar nicht sagen, aber für mich
war es ein sehr großer Schritt, als ich mit 14 Jahren auf
das Internat nach Kamen gegangen bin. Das war für
mich ein großes Commitment und hat mich noch
mehr motiviert und noch zielstrebiger, disziplinier-
ter gemacht. Ich wollte einfach, dass sich der Auf-
wand am Ende lohnt und auszahlt. Für meine Eltern
war das natürlich auch eine finanzielle Belastung und
deswegen habe ich gesagt, wenn ich das mache,
dann möchte ich es auch so gut wie möglich ma-
chen. Das war für mich der erste Schritt, das ganze
professioneller aufzuziehen.
Und wie hast du den Schritt erlebt, so früh
das eigene zu Hause zu verlassen?
Tatsächlich hat es mir sehr gut gefallen von zu
Hause auszuziehen, aber nicht, weil ich es dort
blöd fand, sondern weil Tennis einfach mein Leben
ist. Die endgültige Entscheidung, professionell Ten-
nis zu spielen, kam dann wahrscheinlich so mit 17
oder 18 Jahren. Damals war ich einer der besten Jugend-
lichen in meinem Alter in Deutschland. Das war für mich ein
Zeichen, dass ich zumindest mal versuchen kann, auf der Profi-
tour durchzustarten. Nach dem Abi habe ich dann auch direkt
losgelegt.
Du bist schon seit 2013 auf der Profi-Tour unterwegs, was
motiviert dich, weiterhin professionell Tennis zu spielen?
Grundsätzlich macht es mir einfach unglaublich Spaß, dass
mein Arbeitstag daraus besteht, Tennis zu spielen, Athletik-
Foto: Claudio Gärtner-tennisphoto.de und an seinen eigenen Schwachstellen zu arbeiten. Dann
training zu haben und zu versuchen, sich selber zu verbessern
natürlich auch die Planungs- und Entscheidungsfreiheit, die
ich als Tennisspieler habe und ich mein eigener Chef sein kann.
Selbst die Entscheidung zu treffen, welche Turniere ich spiele
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