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Julia Zhu (TC SCC)
2024
nach Papierform die Favoriten und setzten Matches ähnlich souverän gewonnen. Das
diese Rolle auch weitgehend adäquat um. Endspiel bot somit wenig überraschend ein
Mietusch hatte im Open-Verlauf auf Duell auf Augenhöhe. In dem hatte die SCC-
Augenhöhe überzeugt und fünf Spiele ohne Matadorin am Ende einige Male häufiger ein
Satzverlust eindrucksvoll gewonnen. Nitt- besseres Händchen, Auge und erfolgreiche
mann musste zwar in seinem ersten Auftritt Entscheidungen.
gegen Julian Klose (SV Zehlendorfer Wes- Auch die Nebenrunden mit jeweils sie-
pen) beim 6:3, 4:6, 6:2-Erfolg einen Satzver- ben Akteuren boten gutes Tennis bei nahe-
lust hinnehmen, aber der sollte in den fol- zu optimalen Bedingungen. Bei den Damen
genden fünf Matches inklusive Finale sein gewann Sabrina Ehrenfort (TC 1899 Blau-
einziger bleiben. Im Endspiel gegen Lie- Weiss) das Finale, bei den Herren war Emil
ven Mietusch, welches er mit 6:2 und 6:4 für Enseleit (SV Grün-Weiß Bergfelde) der Beste.
sich entschied, zeigte er sich erneut domi- Alles in allem war das „70.“ ein Event, das
nant, kreativ und souverän. Seine Leistungs- unter der Regie des Turnierausschusses mit
kurve blieb bis auf den kurzen Ausrutscher dem OW-Vorsitzenden Olaf Zachrau an der
zu Beginn konstant, er zeigte durchweg Top- Spitze nicht rentenalter-ergraut daher kam,
tennis und wurde der verdiente Gewinner sondern frisch und lebendig. Ganz so wie
der 2.600,– € Siegprämie. das urbane Drumherum des 1753 von Fried-
Bei den Damen standen sich im Fina- rich Zwo gegründeten Kolonistendorfes,
le die Nummer 4 der Setzliste und die Top- das heute Teil des Stadtbezirks Treptow-Kö-
gesetzte gegenüber. Die SCCerin Julia Zhu, penick ist. Die „70“ also ist kein Anlass für
Nummer 146 im DTB-Damenranking, ge- Weh-, sondern vielmehr für Frohmut und
wann das Finale gegen die an Eins gesetz- ein „Allez!“ im Sinne des Pariser Olympias.
te, fünf Jahre ältere Anica Stabel vom LTTC Und für den Autor des Beitrags Gelegen-
“Rot-Weiß” nach zwei harten, erst in den heit, eines seiner Lieblings-Zitate unterzu-
Verlängerungen entschiedenen Sätzen mit bringen und zur Verlängerung des „Fackel-
jeweils 7:5. 1.000,– € Siegprämie waren zuges“ aufzufordern. Wie sagte doch die
der Lohn, Stabel musste sich mit 600,– € wunderbare Hollywood-Actrice Katharine
„Schmerzensgeld“ begnügen. Auf dem Weg Hepburn so schön: „Je älter man wird, desto
ins Finale waren beide in vier Begegnungen mehr ähnelt die Geburtstagstorte einem
ohne Satzverlust geblieben, wobei Sta- Fackelzug …“
bel noch einen Tick stärker wirkte. Sie ver- Klaus Weise
Fotos: Harald Almonat tete dabei u.a. auch Vorjahressiegerin Nadja
buchte in ihren Matches 8:0 Sätze und schal-
Meier (PTC Rot-Weiss) aus, ehe Julia Zhu
das Stoppzeichen setzte. Zhu hatte ihre vier
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