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Berlin Ladies Open

Tradition trifft auf Innovation: So möchte Markus Günthardt die Berlin Tennis Open neugestalten.

Auch 2025 werden wieder die besten Tennisspielerinnen der Welt in Berlin aufschlagen. Das WTA500-Turnier findet vom 14. bis 22. Juni im Steffi-Graf-Stadion im Grunewald statt – unter neuer Führung. 

Die Perfect Match GmbH um seinen Gründer Markus Günthardt ist neuer Veranstalter des Turniers und möchte für neue Standards sorgen. Der 67-Jährige kann hierbei auf eine beeindruckende Vita verweisen. Nach seiner aktiven Profi-Tenniskarriere war Günthardt einige Jahre in der Sportvermarktung tätig, übernahm schließlich die Turnierdirektion verschiedener Tennisturniere und seit 2005 die des etablierten Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart. Im Interview teilt er Einblicke in die Arbeit seiner Agentur, die Besonderheiten des Turniers und seine Vision für die Zukunft der Berlin Tennis Open. 

1. Herr Günthardt, was war die Motivation, das WTA 500-Damentennisturnier in Berlin zu übernehmen? 

Die Motivation war und ist sehr groß. Zum einen ist es ein Turnier in der Hauptstadt Deutschlands, zum anderen findet es in einer der besten Wochen im Kalender der globalen WTA-Tour statt. Außerdem hat das Turnier – trotz Unterbrechungen – eine lange Tradition, und wir dürfen auf eine enge Partnerschaft mit dem All England Lawn Tennis Club (Wimbledon) bauen. 

2. Ihre Agentur, die Perfect Match GmbH, mischt somit bei allen deutschen Damentennisturnieren dieser Kategorie mit. Wie kommt das und inwiefern wollen Sie die bestehende Expertise in das neue Projekt in Berlin einfließen lassen? 

Ab 2025 richten wir die drei größten Damenturniere in Deutschland aus: den Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart, die Bad Homburg Open und die Berlin Tennis Open. Unsere Erfahrung hat gezeigt, wie man Turniere nicht nur organisiert, sondern auch erfolgreich macht. Der Porsche Tennis Grand Prix hat sich über Jahre hinweg etabliert und wurde elfmal in zwölf Jahren von den Spielerinnen zum besten WTA500-Turnier der ganzen Tour gewählt. Die Bad Homburg Open haben wir in enger Zusammenarbeit mit Wimbledon seit 2020 von Grund auf aufgebaut. Dies war möglich dank einer einzigartigen Expertise, die in unserem Team steckt und hat deshalb Wimbledon dazu bewegt, die Partnerschaft in Bad Homburg auf Berlin auszudehnen – eine große Auszeichnung und Ehre für unser Team. 

3. Gibt es bereits konkrete Überlegungen zum Turnier in Berlin, die Sie mit uns teilen können? 

Wir durchleuchten aktuell alle Bereiche des Events und der Anlage des LTTC Rot-Weiß. Noch ist viel in Bewegung, aber ich kann jetzt schon sagen, dass die Qualität in allen Bereichen des Turniers im Vergleich zu 2024 auf ein neues Level gehoben wird.  

4. Berlin als Hauptstadt birgt für Veranstaltungen großes Potenzial, aber auch gewisse Herausforderungen – wie schätzen Sie das beim Tennisturnier beim LTTC Rot Weiß Berlin ein? 

Ja, ein Turnier in Berlin auszurichten, birgt auf der einen Seite riesige Chancen, ist auf der anderen Seite aber auch eine große Herausforderung. Berlin ist eine dynamische Stadt mit fast vier Millionen Einwohnern. Das bietet enormes Potenzial, beispielsweise um ein Stadion mit 4.500 Plätzen zu füllen. Vor allem, wenn wie zu erwarten ist, die besten Tennisspielerinnen der Welt zu Gast sein werden. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass in einer Stadt wie Berlin den Bewohnern viel geboten wird, also eine große Konkurrenzsituation besteht. Darum sind wir verpflichtet, unseren Besuchern ein Produkt zu präsentieren, das gefällt. Die Erwartungshaltung wird groß sein, die Zuschauer wollen neben Spitzentennis auch etwas erleben. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir es als Team schaffen, unseren Besuchern ein Event mit einer großartigen „Experience“ zu bieten. 

5. Welche Rolle spielen die Berliner Tennisvereine für die Berlin Tennis Open? 

Die Berliner Tennisvereine spielen eine zentrale Rolle für das Turnier. Unsere Vision ist es, ein Event zu schaffen, das nicht nur Weltklasse-Tennis bietet, sondern auch ein Turnier von und für die Berlinerinnen und Berliner ist. Wir möchten, dass alle Tennisfans aus der Region mit Stolz auf unser internationales Event schauen und gerne hierherkommen. Auch, um die deutschen Hoffnungen mit anzufeuern.  

Die Unterstützung der Vereine ist uns sehr wichtig. Ihr Engagement und die Begeisterung ihrer Mitglieder helfen uns, das Turnier zu einem echten Highlight für die Hauptstadt zu machen. Deshalb setzen wir auf eine enge Zusammenarbeit mit den Vereinen und bieten auch 2025 wieder exklusive Rabatte für Berliner Tennisclubs an – eine Tradition, die uns sehr am Herzen liegt. 

6. In den vergangenen Jahren konnte man in Berlin immer mit einem herausragenden Teilnehmerinnenfeld aufwarten. Woran liegt das? 

Wie schon erwähnt, handelt es sich um eine der besten Wochen im WTA-Kalender. Die Spielerinnen haben nach der Sandplatzsaison, die mit Roland Garros endet, lediglich drei Wochen Zeit, sich auf den legendären Rasenklassiker in Wimbledon vorbereiten zu können. Die Topspielerinnen wollen in der Woche nach Paris eine Pause einlegen, um physisch und mental auftanken zu können. Nach dieser Woche der Regeneration finden dann die Berlin Tennis Open statt, also genau zwischen Roland Garros und Wimbledon. Es ist daher die optimale Zeit für die Spielerinnen, sich auf das Grand Slam-Turnier in England vorzubereiten. Aus diesem Grund dürfen wir davon ausgehen, dass mit Ausnahme von den Spielerinnen, die verletzt sind, alle Topstars nach Berlin kommen werden. 

7. Im Steffi-Graf-Stadion blickt man auf eine besondere Historie zurück, welche nun neu entfacht wird. Welchen Stellenwert hat diese Tradition in der Arbeit der Perfect Match GmbH? 

Es hilft immer, einen neuen Event aufbauen zu dürfen, wenn eine gewisse Tradition bereits vorhanden ist. Dies ist in Berlin und im LTTC Rot-Weiß definitiv der Fall. Allerdings sind die Zeiten einer Steffi Graf leider lange vorbei und es gilt für uns zu evaluieren, inwieweit wir diese Tradition in der Außendarstellung des Turniers tatsächlich einfließen lassen wollen. Wir wollen nicht nur die Tennisszene in Berlin ansprechen, sondern auch ein neues und teilweise jüngeres Publikum erreichen. Dies ist aus meiner Sicht wichtig, um mittel- und langfristig erfolgreich zu sein. Und da sind wir auf einem guten Weg. 

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