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Rollstuhltennis DM2013 Sven Hiller-Peter Seidl

Sabine Ellerbrock und Sven Hiller siegen bei den 26. nationalen Deutschen Meisterschaften im Rollstuhltennis.

Der Düsseldorfer Hockey Club, DHC, war zum 18. Mal Gastgeber der Rollis, diesmal unter den erschwerten Bedingungen des großen Umbaus der gesamten Anlage. Hinzu kam Dauerregen am zweiten Turniertag, sodass die Spiele komplett in die alte Zweifeld-Halle verlegt werden mussten. Improvisieren war angesagt, aber mit viel Verständnis aller Beteiligten konnten die Meisterschaften in bewährter Weise ablaufen.

Auch die kurzfristige Absage des Hauptsponsors konnte Dank des Schirmherrn Dr. Klaus Kinkel,

Bundesminister a.D., dem Integration und Inklusion von Behinderten nicht nur Schlagworte bedeuten, kurzfristig kompensiert werden.

Sportlich wurden hart umkämpfte, interessante Matches geboten. Sabine Ellerbrock aus Bielefeld, soeben als Weltranglisten-Zweite vom Grand Slam in New York zurück, ließ es sich nicht nehmen, die deutsche Meisterschaft zu spielen. Mit Bundestrainer Christoph Müller kam sie vom Davis-Cup in Ulm, wo sie Rollstuhltennis demonstriert hatten. Souverän wurde sie ihrer Favoritenrolle gerecht und besiegt im Finale die mehrfache Deutsche Meisterin Katharina Krüger aus Berlin, die ihr im ersten Satz einigen Widerstand bot, sodass es vor den Augen des Schirmherrn Dr. Kinkel zu rasanten Ballwechseln kam. Im zweiten Satz demonstrierte Sabine Kraft und Tempo ihres Spiels, mit 6:3, 6:0 verteidigte sie ihren vorjährigen Titel.

Bei den Herren musste der Sieger der letzten beiden Jahre, der Berliner Steffen Sommerfeld, bereits im Halbfinale auf dem schnellen Teppichboden seinem Dauerrivalen, dem Bayern Peter Seidl, den Sieg überlassen (6:2, 7:6). Dennoch ging der Titel nach Berlin, da Sven Hiller, der Jüngste des Trios der Nationalspieler, im Finale Peter Seidl schlagen konnte (7:6, 6:2). Hoch konzentriert und geduldig, als schnellster Rollifahrer in der Halle eher bevorteilt, brauchte er im ersten Satz den Tiebreak, um nach einem schnellen zweiten Durchgang seine zweite Meisterschaft nach 2009 zu feiern. Das Doppel der Herren entschieden Peter Seidl/Sven Hiller mit 6:3, 7:5 nach nicht einfachem zweiten Satz gegen Steffen Sommerfeld und den jungen Anthony Dittmar aus Rosdorf für sich.

Freuen konnte man sich über neue Gesichter bei den Einsteigergruppen der Damen und Herren, die an die Leistungsspieler herangeführt werden sollen. Hannah-Louisa Schmidt aus Berlin konnte sich gegen Sina Kallenberger aus Weil im Schönbuch durchsetzen, ebenso wie Nick Nobbe aus Berg Kamen gegen Thomas Lewe aus Dülmen.

Es scheint sich langsam etwas zu bewegen im deutschen Rollstuhltennis. Allein 54 Klinikabgänger aus Rehazentren und Unfallkliniken in 2013 und vermehrt Kontakte aus verschiedenen Teilen Deutschlands zeigen, dass das Interesse am Tennissport im Rollstuhl zunimmt. Es wäre wichtig, den „Baustein Rollstuhltennis“ schon im C-Übungsleiterschein des DTB zu verankern, um entsprechend Anlaufstationen für Tennisinteressierte im Rollstuhl flächendeckend anbieten zu können.

 

Edwin Kornel, Referent Rollstuhltennis im DTB

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