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TIONAL
NA
NATIONAL

„Wir stehen hier nicht am
Anfang, aber es gibt noch

einiges zu tun und wir sind

gefordert, in den kommenden
ein, zwei Jahren zu liefern.“

field-Matches, die völlig zeitun- abhängig gespielt werden können, an-
dere Zählweisen – hier müssen wir bereit sein, neu zu denken und uns
zu bewegen.
Papendorf: Tradition trifft Moderne – das ist unsere Herausforderung! Je-
der von uns, der Verbandsspiele bestreitet, liebt doch genau das Bewähr-
te. Für mich ist Tennis ein Mannschaftssport, deswegen mag ich auch
den Slogan ‚Tennis ist Team‘. Ich habe es genossen, Sonntagfrüh um zehn
nach acht den Morgentau zu spüren, bevor ich mit dem Auto zum Ver-
bandsspiel gefahren bin. Dieses Abhängen in jungen Jahren mit der Ju-
gendmannschaft, später mit den Herren, die Begleitung der Freunde, die
Unterstützung auf dem Platz – das hast du alles doch nur, weil du einen
ganzen Tag mit deinen Freunden verbringst. Eigentlich möchte man sich
nicht von all diesem trennen. Aber wie bekommen wir dies mit dem rest-
lichen Leben, mit der Familie in Einklang? Das ist die Herausforderung,
Geschäftsführer Simon Papendorf vor der wir stehen. Und das ist der Grund, warum das Thema Vereinsleben
eine andere Dimension hat. Fast jedes Mitglied kommt mit dem Mann-
am Anfang, aber es gibt noch einiges zu tun und wir sind gefordert, in schaftssport in Berührung – und diesen nun anders zu gestalten, ist ein
den kommenden ein, zwei Jahren zu liefern. Denn auch die Monetarisie- Spannungsfeld, das ganz behutsam angegangen werden muss.
rung und damit einhergehende Handlungsfähigkeit der Verbandsstruktu-
ren hängt davon maßgeblich ab. Über Spitzensport und Talentförderung haben wir noch gar nicht ge-
sprochen …
Mit mybigpoint als wesentlichem Baustein? Mayer: Stimmt, und auch da gibt es sehr viele spannende Themen. Zum
Mayer: Ja, aber wir müssen noch eine Ebene höher gehen. Wir haben die Beispiel, wie wir die Lücke zu den absoluten Topstars wie Alexander Zve-
URL tennis.de zur Verfügung und ein Grundlagenkonzept für die Digita- rev schließen können. Das betrifft die Schulsituation unserer Nachwuchs-
lisierung vorliegen. Die Umsetzung, die wir jetzt angehen, wird ein span- spieler. Wir müssen hier neue Grundlagen schaffen, damit unsere Topta-
nender Prozess. lente im Profisport erfolgreich Fuß fassen können. Davon sind wir mit den
Papendorf: In diesem Kontext ist die Kundenzentrierung total spannend. jetzigen Schulsystemen in Deutschland weit entfernt.
Wir müssen in der Vermarktung, in der Kommunikation, in der Digitali- Papendorf: Oder denken wir an die Tennis-Bundesligen. Diese Liga ha-
sierung wahnsinnig schnell auf neue Impulse reagieren. Interaktion, User ben wir in der Organisation genauso behandelt, wie irgendeine andere Li-
Generated Content, TikTok oder Twitch – wie gestaltet sich in Zukunft die ga im Wettspielbetrieb. Wir müssen seitens des Deutschen Tennis Bundes
Kommunikation? Und sind wir in der Lage, mit den gegebenen Ressour- bezüglich Vermarktung und Kommunikation der Tennis-Bundesliga viel
cen die diversen Plattformen zu bespielen und neue Zielgruppen zu errei- mehr Gas geben und uns gegenseitig mehr Vertrauen schenken, mit den
chen? Hier müssen wir uns immer wieder die Frage stellen, ob wir über- Bundesligavereinen enger zusammenarbeiten und die Medialisierung
haupt richtig kommunizieren. gemeinsam vorantreiben. So können wir unseren Sport mit dem Aushän-
geschild des deutschen Tennis stärker emotionalisieren.
Ist Tennis als Sport überhaupt modern und cool aufgestellt? Oder
müsste man nicht, zum Beispiel im Mannschaftswettspielbetrieb, am Es gäbe noch jede Menge anderer Themen, die ich noch gerne mit
Format feilen? Ihnen klären würde. Lassen Sie uns in einem Jahr wieder zusammen-
Mayer: Ob Leistungsklassen, Ranglisten oder Ligenstruktur – wir sind setzen. Welche Überschrift würden Sie dann gerne über dem Inter-
ständig dabei, an diesen Produkten zu feilen, weil der Freizeitmarkt ent- view lesen?
sprechend Druck ausübt. Acht Stunden in einer Sechsermannschaft Mayer: ‚Die Vereine nehmen den DTB als Dienstleister und Ideengeber
den Sonntag zu verbringen – ob das zeitgemäß ist oder alternative An- wahr‘.
gebote vorgelegt werden sollen, hinterfragen wir natürlich. Einige Lan- Papendorf: ‚Einmal resetten bitte‘ (lacht).
desverbände haben mit neuen Formaten gute Erfahrungen gesammelt.
Wettbewerbsstrukturen unter der Woche, digitale Strukturen wie Wing- DTB

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