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INTERNA
INTERNATIONAL
TIONAL
Sydney / Australien: ATP Cup 2022
Kanada siegt nach Stolper-Start über Spanien
Erster Höhepunkt des neuen Tennisjahres 2022 war die drit- Der 31-Jährige aus Warstein unterlag dem
te Auflage des ATP Cup. In vier Gruppen kämpften 16 Mann- Weltranglisten-14. Denis Shapovalov trotz an-
schaften um den Sieg. Deutschland trat mit Alexander Zve- sprechender Leistung mit 6:7 (5), 6:4, 3:6.
Olympiasieger Zverev verlor sein abschließen-
rev (ATP 3), Jan-Lennard Struff (ATP 51) und den des und letztlich bedeutungsloses Einzel. Der
Doppel-Spezialisten Kevin Krawietz und Tim Pütz an, beleg- 24 Jahre alte Hamburger unterlag Kanadas Top-
ten vor dem Start in der Nationenrangliste Platz drei. Doch spieler Felix Auger-Aliassime 4:6, 6:4, 3:6 und
Zverev und Co. blieben mit nur einem Sieg in der starken Gruppe C hängen, kamen konnte die zweite Niederlage der deutschen
Mannschaft im dritten Gruppenspiel nicht ver-
nicht weiter. Kanada besiegte im Finale durch zwei gewonnene Einzel Spanien 2:0. hindern. Auger-Aliassime sicherte dagegen für
Kanada den Gruppensieg und damit den Halb-
Deutsche starten mit Niederlage Einzel sichern Sieg über USA finaleinzug.
Deutschland war mit einer 1:2-Niederlage Besser lief es gegen die USA. Struff besieg- Die Semifinals lauteten: Spanien vs. Polen und
gegen Großbritannien in den Wettbewerb ge- te John Isner in einem denkbar knappen Du- Kanada vs. Russland.
startet. Zwar gewann Zverev (ATP 3) sein erstes ell mit 7:6(7), 4:6 und 7:5. Er feierte damit den
Einzel des neuen Jahres gegen Cameron Norrie ersten Sieg über den US-Amerikaner im fünf- Doppel besiegt Russland
(ATP 12) mit 7:6(2), 6:1. Im ersten Satz hatten ten Anlauf. Mit Spanien und den Polen musste man für das
23 unerzwungene Fehler dazu geführt, dass die Eine Vorlage, die Alexander Zverev im Spit- Semifinale im Vorfeld nicht unbedingt planen.
deutsche Nummer eins in den Tie-Break muss- zeneinzel gegen Taylor Fritz nutzte: 6:4, 6:4 Die Spanier kompensierten die Ausfälle von
te, den er jedoch souverän gewann. Zuvor war hieß es am Ende für den Weltranglisten-Drit- Carlos Alcaraz und Rafael Nadal und profitier-
Zverev bei 4:5 in Bedrängnis geraten und hat- ten, der es im finalen Aufschlagspiel zwar span- ten im Gruppenspiel auch von der Abwesenheit
te einen Satzball von Norrie abwehren müssen. nend machte und insgesamt sechs Matchbäl- von Novak Djokovic bei den Serben. Aber eben-
Mit der Satzführung wurde Zverev sicherer. Der le brauchte, um das 2:0 für das deutsche Team so gut war, wie es die Polen vermochten, die
zweite Abschnitt entwickelte sich nach dem klarzumachen. "Bis zum letzten Spiel war es schwache Besetzung auf der Nummer- zwei-
ersten Break zum 3:1 eindeutig zu seinen Guns- ein gutes Level für das zweite Match von mir," Position für sich zu nutzen. Und sie konnten zu-
ten. Zverev schlug fünf Asse bei einem Dop- meinte Zverev. dem auf einen Hubert Hurkacz zurückgreifen,
pelfehler, machte 41 Punkte mit seinem ersten Das Doppel entschieden die US-Amerikaner der sich in hervorragender Spiellaune präsen-
Aufschlag. für sich: Fritz / Isner schlugen Krawietz / Pütz mit tierte und ungeschlagen aus der Gruppenpha-
Doch das war für einen Sieg des Teams zu we- 6:0, 6:3. Endstand 2:1 für Deutschland. se kam. Italien und Deutschland, denen im Vor-
nig. Denn auch Jan-Lennard Struff zog mit feld des ATP Cup so einiges zugetraut wurde,
einem deutlichen 1:6, 2:6 gegen Evans den Auger-Aliassime bezwingt Zverev hingegen konnten als Team wenig überzeugen.
Kürzeren. Das deutsche Team hatte durch den Erfolg von Auch ohne ihren Spitzenspieler Rafael Nadal er-
Auch der Einsatz von Olympiasieger Zverev Großbritannien gegen die USA (2:1) schon vor reichten die spanischen Tennis-Herren das End-
(ATP 3) an Stelle des leicht am Arm verletzten dem letzten Gruppenspiel keine Chance mehr spiel. Im Halbfinale des Mannschaftswettbe-
Tim Pütz im Doppel an der Seite von Kevin Kra- auf das Halbfinale. Sowohl Alexander Zverev werbes setzten sich die Spanier gegen Polen
witz hatte einen Fehlstart der deutschen Ten- und auch das deutsche Team verloren auch durch. Bereits nach den beiden Einzeln stand
nis-Herren nicht verhindern können. Sie unter- gegen Kanada. Nachdem zunächst Jan-Len- der Sieg fest. Zunächst gewann Pablo Carreno
lagen den Briten Jamie Murray / Daniel Evans nard Struff gegen Denis Shapovalov in drei Sät- Busta 6:2, 6:1 gegen Jan Zielinski, der kurzfristig
3:6, 4:6. Krawietz spielte nicht so stark wie im zen unterlegen war, musste auch Zverev un- Kamil Majchrzak ersetzte. Majchrzak war positiv
Davis Cup, auch Zverev ärgerte sich über unnö- erwartet gegen Félix Auger-Aliassime (ATP 9) auf das Coronavirus getestet worden.
tige Fehler. Mit einem 1:2 gegen Großbritan- die Segel streichen. Für den entscheidenden zweiten Punkt sorg-
nien endete das erste Gruppenspiel. te in einer spannenden und umkämpften Par-
tie Roberto Bautista Agut durch ein 7:6(6), 2:6,
7:6(5) gegen Hubert Hurkacz.
Im anderen Semifinale hatte Daniil Medvedev
mit einem beeindruckenden 6:4, 6:0 gegen Fé-
lix Auger-Aliassime für den Ausgleich im ATP-
Cup-Halbfinale zwischen Russland und Kanada
gesorgt. Zuvor hatte Denis Shapovalov die rus-
sische Nummer zwei Roman Safiullin 6:4, 5:7,
6:4 besiegt.
Bis zum 4:3 im ersten Satz hatte Medvedev
nicht gewusst, wie er sich den Aufschlag von
Félix Auger-Aliassime holen solle. Danach habe
sein Gegner aber ein wenig nachgelassen. Und
das habe er ausgenutzt. Das Ergebnis von 6:4,
6:0 spricht Bände.
Im Doppel traten alle vier Einzel-Akteure an.
Das war kei Match für schwache Nerven. Denn
das zweite Halbfinale zwischen Titelverteidiger
Russland und Kanada wurde erst im Match-Tie-
Cup-Bilanz für Alexander Break des Doppels entschieden. Denis Shapova-
Zverev: Zwei Siege im Einzel, lov / Félix Auger-Aliassime gelang es, einen neu-
eine unerwartete Niederlage
erlichen Erfolg von Daniil Medvedev bei einem
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