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Ç National
Alle Siegerinnen und Sieger 2024
Herbstfinals im Tennis
JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA 2024
Die Tennisfinals des Herbstfinales 2024 von "Jugend trainiert für Olympia" hatten alles, was man sich von einem
sportlichen Showdown erhoffen kann: Spannung, überraschende Wendungen und ein Finale, das so kurios wie selten
war. Die Bühne für dieses Tennisdrama war das renommierte Gelände des TC 1899 Blau-Weiss in Berlin, wo sich die besten
jungen Tennistalente Deutschlands versammelten, um ihre Kräfte zu messen.
Ein episches Duell bei den Jungen: Otto-Hahn- Die Hamburger Fans begannen schon zu feiern, doch Jo-
Gymnasium vs. Stadtteilschule Alter Teichweg Hamburg hann mahnte zur Vorsicht: „Es ist noch nicht vorbei. Wir müssen
Das Finale der Jungen in der Wettkampfklasse III (WK III) ent- fokussiert bleiben." Und er sollte recht behalten. Ludwigsburg
wickelte sich zu einem echten Krimi. Die Teams des Otto-Hahn- kämpfte sich im nächsten Doppel mit einem klaren Zweisatz-
Gymnasiums Ludwigsburg und der Stadtteilschule Alter Teich- sieg zurück ins Spiel und stellte den Anschluss wieder her. Alles
weg Hamburg standen sich gegenüber, und es war von Beginn lief nun auf das alles entscheidende 1. Doppel hinaus. Hier
an klar, dass hier zwei gleichstarke Mannschaften um den Titel standen sich die beiden Tennis-Asse, Lasse Bohr und Johann
kämpfen würden. Den Auftakt machte Miko Anton Koeppen, Nagel-Heyer, erneut gegenüber, diesmal jedoch im Doppel. An
der Hamburg mit 1:0 in Führung brachte. Doch es war das zwei- Lasses Seite Paul Kurzenberger, während Johann mit Dylan Za-
te Match, das die Zuschauer in seinen Bann zog. wistowski antrat. Das Finale hätte dramatischer nicht sein kön-
In einem Duell, das das Potenzial hat, in die Geschichts- nen. Wieder ging es in den Match-Tie-Break, und diesmal be-
bücher von "Jugend trainiert für Olympia" einzugehen, traf Lasse hielt Ludwigsburg die Nerven. Mit einem 10:5 im Tie-Break
Bohr, der Top-Spieler aus Ludwigsburg, auf Johann Nagel-Heyer, sicherten sie sich den Bundessieg – ein Triumph, der in einem
das Supertalent aus Hamburg. Die beiden Spieler kannten sich der spannendsten und emotionalsten Finals der letzten Jahre
gut – zu gut. Zweimal waren sie bereits aufeinandergetroffen, gefeiert wurde. Am Ende stand es 2:2 nach Matches, 5:5 nach
und beide Male war Bohr als Sieger vom Platz gegangen. Doch Sätzen, und Ludwigsburg gewann denkbar knapp nach Spie-
Nagel-Heyer, der zu Jahresbeginn noch die Europarangliste der len mit 38:36.
U14 anführte, war hungrig auf den ersten
Sieg gegen seinen älteren Kontrahenten.
Der erste Satz war ein hart umkämpftes
Hin und Her, den Johann mit 6:4 für sich
entschied. Lasse konterte im zweiten Satz
und zwang das Match in den Tie-Break.
Was dann geschah, war ein wahrer
Gänsehaut-Moment: Lasse Bohr ging
schnell mit 2:0 in Führung, doch Johann
Nagel-Heyer spielte sich in einen wah-
ren Rauschzustand. Zehn Punkte in Folge
gewann er, ein Kraftakt, der selbst ihn im
Nachhinein erstaunte. „Ich hab gar nicht
dran gedacht, dass ich so viele Punkte
in Folge gewonnen habe, sondern ein-
fach immer weitergemacht," erklärte Jo-
hann nach dem Match. Der Bann war ge-
brochen – der Hamburger Triumph über
Ludwigsburg war perfekt, und die Stadt- Fotos: Claudio Gärtner-tennisphoto.de
teilschule führte plötzlich mit 2:0.
Die Mädchen vom Humboldt-Gymnasium Potsdam
18 matchball | 04 – 2024