Page 43 - matchball-2024-01
P. 43
International Ç
Dort meisterte die deutsche Doppel-
paarung souverän die schwierige
Phase zum Tie-Break im zweiten Satz,
vergab doch Tim Pütz eine Break-
chance zur 5:4 Führung, um mit eige-
nem Aufschlag den zweiten Match-
punkt für Deutschland zu sichern. Den
ersten Satz hatten sie klar mit 6:3 ge-
wonnen. Kurzzeitig kamen die 6.000
ungarischen Fans in euphorische Wal-
lungen, als ihr Team mit 5:4 und 6:5 mit
mutigen und brillanten Spielzügen in
Führung ging. Plötzlich lag der Satz-
gewinn für die beiden Ungarn in er-
reichbarer Nähe. Wie häufig folgt auf Erzittern sich den
Euphorie Ernüchterung, denn im Tie- Matchgewinn zur
Break erspielten sich Krawietz/Pütz 2:1 Führung des
schnell 5 Matchbälle zum 6:1 und er- deutschen Teams:
zitterten sich mit 7:4 den Match- Tim Pütz und Kevin
gewinn und die 2:1 Führung des deut- Krawietz
schen Teams.
Haderte am Vortag Jan-Lennard Struff mit seinem Ser- die Chance auf dem Weg zur Finalrunde in Malaga im Novem-
vice und 14 vergebenen Breakchancen gegen den stark auf- ber des Jahres.
spielenden Marton Fucsovics, (2019: ATP ranking 31) spielte er Offenbar war das deutsche Team mit Dominik Köpfer, der
am Samstag, 3.2.204 wie ausgewechselt. Von der „presidential am Freitag ungefährdet mit 6:2 7:6 gegen die ungarische Nach-
box“ hoch oben unterhalb des Hallendaches konnte ich kaum wuchshoffnung Fabian Marozsan den ersten Punkt für das
so schnell blicken, wie seine Vorhand, Rückhand, Aufschlag- deutsche Team erspielte, sowie Maximilian Marterer, der als Er-
geschosse die Linien berührten und seinem ungarischen Geg- satz für Alexander Zverev anreiste, nicht mehr vollzählig. Ver-
ner Mate Valkusz keine Chance ließen. Mit 6:3 6:2 sicherte Jan- mutet wurde, dass die beiden wieder on-tour waren, um den
Lenard Struff dem deutschen Team die 3:1 Führung und damit nächsten Einsatz irgendwo auf der Welt zu bestehen. Kevin
Krawietz war es dann zu verdanken,
dass die ungarischen Fans nach der
enttäuschenden Niederlage noch ein
zweites Einzel zu sehen bekamen. Er
versöhnte die ungarischen Fans mit
einer knappen Niederlage zum End-
stand von 3:2 für das deutsche Team.
Als Doppelspezialist überraschte er
die Zuschauer allerdings mit etlichen
Volleyfehlern, die das gegnerische Feld
deutlich verpassten, sind doch gerade
im Doppel Flugbälle seine Spezialität.
Im Nachgang zum Davis-Cup
Wochenende am 2. und 3. Februar
veröffentlichte der DTB-Pressedienst
den neuesten Stand zur Davis Cup-
Nationenrangliste: „Das DTB-Team er-
reicht die beste Platzierung aller Zei-
ten“. Hinter Italien, Australien und
Kanada belegt das deutsche Team nun
erstmals den vierten Platz im Ranking.
Die höchste Einstufung bisher war
der fünfte Platz, erzielt im Jahr 2007.
Schlecht ist es also um das deutsche
Leistungstennis nicht bestellt, wenn so
viele Spieler aus unserem Land respek-
table Ergebnisse erzielen.
Fotos: DTB, Klaus-Peter Walter Klaus-Peter Walter
Jan-Lenard Struff sichert in seinem zweiten Match
die Chance auf den Weg zur Finalrunde in Malaga matchball | 01-2024 41