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International  Ç









        Dort meisterte die deutsche Doppel-
        paarung souverän die schwierige
        Phase zum Tie-Break im zweiten Satz,
        vergab doch Tim Pütz eine Break-
        chance zur 5:4 Führung, um mit eige-
        nem Aufschlag den zweiten Match-
        punkt für Deutschland zu sichern. Den
        ersten Satz hatten sie klar mit 6:3 ge-
        wonnen. Kurzzeitig kamen die 6.000
        ungarischen Fans in euphorische Wal-
        lungen, als ihr Team mit 5:4 und 6:5 mit
        mutigen und brillanten Spielzügen in
        Führung  ging. Plötzlich lag der  Satz-
        gewinn für die beiden Ungarn in er-
        reichbarer Nähe. Wie häufig folgt auf                                                    Erzittern sich den
        Euphorie Ernüchterung, denn im Tie-                                                     Matchgewinn zur
        Break erspielten sich Krawietz/Pütz                                                     2:1 Führung des
        schnell 5 Matchbälle zum 6:1 und er-                                                    deutschen Teams:
        zitterten  sich  mit  7:4  den  Match-                                                  Tim Pütz und Kevin
        gewinn und die 2:1 Führung des deut-                                                    Krawietz
        schen Teams.
          Haderte am Vortag Jan-Lennard Struff mit seinem Ser-  die Chance auf dem Weg zur Finalrunde in Malaga im Novem-
        vice und 14 vergebenen Breakchancen gegen den stark auf-  ber des Jahres.
        spielenden Marton Fucsovics, (2019: ATP ranking 31) spielte er   Offenbar war das deutsche Team mit Dominik Köpfer, der
        am Samstag, 3.2.204 wie ausgewechselt. Von der „presidential   am Freitag ungefährdet mit 6:2 7:6 gegen die ungarische Nach-
        box“ hoch oben unterhalb des Hallendaches konnte ich kaum   wuchshoffnung Fabian Marozsan den ersten Punkt für das
        so schnell blicken, wie seine Vorhand, Rückhand, Aufschlag-  deutsche Team erspielte, sowie Maximilian Marterer, der als Er-
        geschosse die Linien berührten und seinem ungarischen Geg-  satz für Alexander Zverev anreiste, nicht mehr vollzählig. Ver-
        ner Mate Valkusz keine Chance ließen. Mit 6:3 6:2 sicherte Jan-  mutet wurde, dass die beiden wieder on-tour waren, um den
        Lenard Struff dem deutschen Team die 3:1 Führung und damit   nächsten Einsatz irgendwo auf der Welt zu bestehen. Kevin
                                                                     Krawietz war es dann zu verdanken,
                                                                     dass die ungarischen Fans nach der
                                                                     enttäuschenden Niederlage noch ein
                                                                     zweites Einzel zu sehen bekamen. Er
                                                                     versöhnte die ungarischen Fans mit
                                                                     einer knappen Niederlage zum End-
                                                                     stand von 3:2 für das deutsche Team.
                                                                     Als Doppelspezialist überraschte er
                                                                     die Zuschauer allerdings mit etlichen
                                                                     Volleyfehlern, die das gegnerische Feld
                                                                     deutlich verpassten, sind doch gerade
                                                                     im Doppel Flugbälle seine Spezialität.
                                                                       Im Nachgang zum Davis-Cup
                                                                     Wochenende am 2. und 3. Februar
                                                                     veröffentlichte der DTB-Pressedienst
                                                                     den neuesten Stand zur Davis Cup-
                                                                     Nationenrangliste: „Das DTB-Team er-
                                                                     reicht die beste Platzierung  aller  Zei-
                                                                     ten“. Hinter Italien, Australien und
                                                                     Kanada belegt das deutsche Team nun
                                                                     erstmals den vierten Platz im Ranking.
                                                                     Die höchste Einstufung bisher war
                                                                     der fünfte Platz, erzielt im Jahr 2007.
                                                                     Schlecht ist es also um das deutsche
                                                                     Leistungstennis nicht bestellt, wenn so
                                                                     viele Spieler aus unserem Land respek-
                                                                     table Ergebnisse erzielen.
     Fotos: DTB, Klaus-Peter Walter                                                  Klaus-Peter Walter







                            Jan-Lenard Struff sichert in seinem zweiten Match
                            die Chance auf den Weg zur Finalrunde in Malaga                         matchball | 01-2024  41
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