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Anna Kalinskaya
Jessica Pegula (USA)
Wetterbedingungen über die Bühne gehen. Sowohl Anna Ka- beim Stand von 4:5 sogar vier Matchbälle ab. Und auch beim
linskaya als auch Jessica Pegula standen erstmals bei einem 5:6-Rückstand schaffte sie es, Matchball Nummer fünf abzu-
Rasenturnier im Endspiel. Zu Beginn kam die Russin durch eine wehren. Somit musste der Tie-Break über den Turniersieg ent-
hohe Fehlerquote nicht richtig ins Spiel und lag schnell mit 0:3 scheiden. Bis zum 3:3 verlief alles ausgeglichen, dann produ-
zurück. Zum Schrecken der Besucher musste sie anschließend zierte Kalinskaya zu viele Fehler, was Pegula zum 7:3-Sieg
wegen Rückenproblemen behandelt werden und verließ nutzte. Unter dem donnernden Applaus der Zuschauer im aus-
wenig später den Platz zur weiteren Behandlung. Nach eini- verkauften Center Court umarmten sich beide Akteurinnen am
gen Minuten kam sie aus der Kabine wieder zurück und prä- Netz. Bei der Siegerehrung zeigte sich Turnierdirektorin Barba-
sentierte sich in guter Verfassung. Der Satz wurde von meh- ra Rittner begeistert vom Spiel und sagte: ”Was für ein Finale.
reren Breaks gekennzeichnet, sodass am Ende der Tie-Break Wir haben großartiges Tennis gesehen.” Siegerin Jessica Pegu-
entscheiden musste. Diesen gewann Kalinskaya deutlich mit la freute sich nach längerer Verletzungspause über ihren ersten
7:0. Im zweiten Durchgang verlor Kalinskaya gleich zum Auf- Rasentitel und meinte: “Wir beide haben auf hohem Niveau ge-
takt ihren Service. Zwar gelang ihr zum 3:3 ebenfalls ein Break. spielt. Es war ein richtig gutes Match. Danke auch an die Zu-
Es folgte jedoch prompt das Rebreak, was Pegula schließ- schauer, die mich immer wieder angetrieben haben, obwohl
lich zum 6:4-Satzausgleich nutzte. Dramatisch ging es dann ich schon etwas müde war.” Und Finalistin Anna Kalinskaya
im Schlussdurchgang zu. Dank eines Breaks zum 3:1 ging Ka- ergänzte: “Glückwunsch an Jessica. Sie ist eine unglaubliche
linskaya mit 4:1 in Führung. Doch die 30-jährige US-Amerika- Kämpferin. Trotzdem war es eine tolle Woche für mich. Wir
nerin fightete zurück, breakte Kalinskaya zum 3:4 und wehrte sehen uns im nächsten Jahr wieder.” Der Turniererfolg brachte
Pegula ein Preisgeld von 123.480,– € ein.
Im Anschluss fand noch vor einer stattlichen Kulisse das
Doppelfinale statt. Hier standen sich die ungesetzten Paarun-
gen Xinyu Wang /Saisai Zheng aus China und Veronika Ku-
dermetowa (Russland) zusammen mit der Taiwanesin Hao-
Ching Chan gegenüber. Am Ende setzten sich die Chinesinnen
in einer hochklassigen Partie mit 6:2, 7:5 durch und bekamen
einen Siegerscheck über 41.210,– €. Saisai Zhang dankte den
Zuschauern fürs Kommen und fügte hinzu: “Ich habe vor fünf
Jahren das letzte Mal auf Gras gespielt. Ich freue mich, in Berlin
zu sein und komme gerne wieder. “
Deutsche Bilanz ernüchternd
Aus deutscher Sicht verlief das Turnier wenig Erfolg ver-
sprechend. Im Hauptfeld waren mit der ehemaligen
Wimbledonsiegerin Angelique Kerber und Jule Niemeier ledig-
lich zwei Spielerinnen vertreten, die auch nur durch eine Wild-
card ins Tableau aufgenommen wurden. Dabei bekam es An-
gelique Kerber mit der Weltranglisten-36. Linda Noskova
zu tun. Die für den TC 1899 Blau-Weiss in der Bundesliga ge- Fotos: Claudio Gärtner-tennisphoto.de
meldete Tschechin lag im ersten Satz schon mit 5:2 in Führung,
doch Kerber kam dank eines Breaks zurück und konnte zum 5:5
ausgleichen. Im Tiebreak hatte dann Noskova mit 7:4 die Nase
14 matchball | 03 – 2024