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        vorn. Im zweiten Durchgang gelang es
        Kerber ihre Gegnerin zunehmend auf
        der Rückhand festzunageln und zu Feh-
        lern zu zwingen. Der Satz ging schließ-
        lich mit 6:2 an die Deutsche. Im Schluss-
        durchgang geriet Kerber beim Stand
        von 1:1 durch einen Doppelfehler sowie
        einen Fußfehler mit 0:30 in Rückstand,
        was wenig später zum Break führte. Die-
        sen  Vorsprung  brachte  Noskova  dann
        mit dem 6:4-Satzgewinn  ins Ziel. Den-
        noch zeigte die bis zum Schluss kämp-
        fende ehemalige  Wimbledonsiegerin,
        dass sie nach langer Pause auf diesem
        Niveau durchaus wieder mithalten kann.
        “Es war ein gutes Match auf hohem
        Niveau. Ich bin natürlich enttäuscht, dass
        es nicht gereicht hat. Konditionell war
        ich auch im Schlusssatz noch fit. Letztlich
        hat ein Punkt das Spiel entschieden. Der
        Serviceverlust im dritten Satz war natür-
        lich ärgerlich”, meinte Kerber hinterher
        und fügte hinzu: “Tennis ist mein Leben.
        Die Leidenschaft ist nach langer Pause
        immer noch so groß. Deshalb bin ich
        zurück auf der Tour und möchte gerne
        im nächsten Jahr wiederkommen.” Und
        auch Jule Niemeier musste in Runde eins
        passen. Gegen die Vorjahresfinalistin Donna Vekic sah es zu-  Japanerinnen Eri Hozumi/Makoto Ninomiya. Anschließend war   Die Siegerinnen im
        nächst gut aus. Niemeier begann konzentriert, spielte druckvoll   gegen die Nummer zwei der Setzliste Demi Schuurs/Luisa Ste-  Doppel haben gut
        und machte kaum Fehler. Ihre Gegnerin fand kaum ins Spiel,   fani (Niederlande/Brasilien) in zwei Sätzen Endstation.  Lachen: Xinyu Wang /
                                                                                                  Saisai Zheng aus China
        sodass Satz eins klar mit 6:1 an Niemeier ging. Anschließend
        wurde Niemeiers Fehlerquote größer, während die Kroatin si-  Positive Turnierbilanz, Veranstalter wechselt
        cherer agierte und ebenfalls mit 6:1 die Partie ausgleichen   Ein zufriedenes Fazit zog Turnierveranstalter Edwin Wein-
        konnte. Im Entscheidungssatz gab die 24-jährige Dortmunde-  dorfer vom Veranstalter emotion. “Das Turnier hat sich nach
        rin mit einem Doppelfehler zum 3:4 ihren Aufschlag ab. Dies   vier Jahren etabliert. Die Besetzung war hervorragend. Außer-
        nutzte Vekic dann zum 6:3-Matchgewinn.       dem haben wir es geschafft, dass der Center Court an den
          Nicht viel besser lief es in der Qualifikation. Sechs deutsche   letzten drei Tagen ausverkauft war. Mit 35.000 Zuschauern
        Spielerinnen waren angetreten. Doch keiner gelang der Sprung   konnten wir einen neuen Rekord aufstellen”, freute sich Wein-
        in die zweite Runde. Ella Seidel, Noma Noha Akugue, Mara   dorfer. Allerdings verkündete er auch seinen Rückzug als Ver-
        Guth sowie die beiden “Rot-Wei ßen” Anica Stabel und Lena Pa-  anstalter. Im Vorfeld wurde bereits Kritik am Berliner Senat ge-
        padakis blieben ohne Satzgewinn. Lediglich Tamara Korpatsch   übt, der trotz positivem Fazit im vergangenen Jahr dem Turnier
        war es vergönnt, der Nummer eins des LTTC “Rot-Weiß” Yuliia   keine Unterstützung zukommen ließ. So war in der Turnier-
        Starodubtseva (Ukraine) zumindest einen Satz abzunehmen.   woche auch kein Senatsmitglied auf der Anlage zu sehen.
        Für den einzigen deutschen Sieg beim Turnier sorgte das Dop-  Dieser Umstand war zweifellos mit ausschlaggebend für die
        pel Niemeier/Noha Akugue durch ein 4:6, 6:4, 10:6 gegen die   Beendigung des Engagements von emotion. Weindorfer um-
                                                                    schrieb dies mit den Worten: “Für den
                                                                    Rückzug habe ich persönliche Gründe”.
                                                                    Im gleichen Atemzug verkündete er je-
                                                                    doch, dass  das  Turnier  auch im nächs-
                                                                    ten Jahr stattfinden wird. Dann über-
                                                                    nimmt die Agentur Perfect Match um
                                                                    den  Schweizer  Markus  Günthardt  das
                                                                    Zepter.  Seine Veranstaltungsfirma  be-
                                                                    treut bereits die Damen-Turniere in Bad
                                                                    Homburg und Stuttgart. Ob Barbara
                                                                    Rittner weiter als Turnierdirektorin mit-
                                                                    wirken wird, steht noch nicht fest. “Ich
                                                                    würde gerne weitermachen. Doch das
                                                                    letzte Wort hat der neue Veranstalter”,
                                                                    sagte Rittner. In jedem Fall steht der Ter-
                                                                    min für 2025 bereits fest. Vom 16. bis 22.
                                                                    Juni wird es wieder Damenspitzentennis
     Fotos: Claudio Gärtner-tennisphoto.de                         Anica Stabel schnuppert   Michael Matthess
                                                                    an der Hundekehle geben.




                                                                   „Turnierluft“ mit ihrer Wildcard

                                                                                                   matchball | 03 – 2024  15
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