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INTERNA TIONAL
Djokovic überzeugt im beim 5:7, 2:6, 6:3, 6:2, 6:2 aufholen. Ganz anders Nick Kyr- Den Verlust des dritten Satzes hatte sich Kyrgios nur selbst
Turnierverlauf nicht immer, gios. Er stand nach einem schwachen Auftritt in Runde zuzuschreiben: Beim Stand von 4:4 vergab er bei eigenem
gewinnt aber sein siebentes eins gegen Filip Krajinovic (SRB) fast schon vor dem Aus, Aufschlag ein 40:0, legte sich danach mit seiner Box an.
Finale in London und siegte aber nach 3:6, 6:1, 7:5, 6:7(3) noch knapp mit 7:5 im Djokovic servierte zwar nicht sonderlich souverän, aber
vervollständigt seine
Pokalsammlung fünften Satz. Danach zeigte sich Kyrgios jedoch in toller eben doch zur 2:1-Satzführung. Danach fing sich Kyrgios
Fotos: © Jürgen Hasenkopf Form. In der dritten Runde gegen Stefanos Tsitsipas (GRE) aber wieder, ging nach einem Aufschlagspiel mit engen
wurde beim 6:7(2), 6:4, 6:3, 7:6(7) großartiges Tennis ge- Entscheidungen mit 6:5 in Führung. Djokovic gelangte mit
spielt. Und Kyrgios war nervenstark, als er die letzten drei einem Gegenpunkt in den Tie-Break. Kyrgios begann die
Ballwechsel mit klasse Aktionen abschloss. Kurzentscheidung mit einem Doppelfehler, Djokovic gab
Im direkten Vergleich führte Kyrgios mit 2:0. 2017 siegte er den Vorteil mit einem einfachen Fehler zurück. Aber der
in Acapulco und Indian Wells jeweils in zwei Sätzen gegen Titelverteidiger zog danach noch einmal an, vor allem mit
den Djoker, der damals allerdings nicht in Bestform war. der Qualität seiner Returns. Bei 5:1 wurden zum letzten
Doch Novak Djokovic bleibt der König von Wimbledon. Mal die Seiten gewechselt. Und nach einer Spielzeit von
Der serbische Titelverteidiger, der zuletzt 2017 ein Match 3:01 Stunden war der siebente Triumph von Novak Djoko-
auf dem heiligen Rasen in London verloren hat, gewann vic auf dem Grün von Wimbledon perfekt.
sein 28. Match in Folge auf dem Grün. Diesmal gegen den
Final-Debütanten Nick Kyrgios mit 4:6, 6:3, 6:4 und 7:6(3). Struff bot großen Kampf
Nick Kyrgios macht zu viele Damit hält Djokovic nun bei 21 Grand-Slam-Titeln - einer Ohne den verletzten Sascha Zverev spielten deutsche Her-
unerzwungene Fehler weniger als Rafael Nadal, einer mehr als Roger Federer bis- ren in den entscheidenden Runden keine Rolle. Jan-Len-
Foto:© Jürgen Hasenkopf her gewonnen haben. nard Struff hatte zum Auftakt eine große Überraschung
Kyrgios, der aufgrund des knapp verpasst. Der 32-Jährige verlor in der ersten Run-
Rückzugs von Rafael Na- de gegen den spanischen Jungstar Carlos Alcaraz 6:4, 5:7,
dal wegen eines Bauch- 6:4, 6:7(3), 4:6. Nach großem Kampf und starker Leistung
muskelrisses kampflos kassierte Struff im fünften Satz das entscheidende Break
ins Endspiel gekommen zum 4:5, der an Nummer fünf gesetzte Alcaraz verwandel-
war, erwischte den bes- te nach 4:10 Stunden seinen zweiten Matchball.
seren Start. Er ging auch Maximilian Marterer hatte die zweite Runde erreicht. Der
mithilfe eines Doppelfeh- 27-jährige Qualifikant bezwang den Slowenen Aljaž Bede-
lers von Djokovic mit 3:2 in ne 4:6, 7:5, 6:4, 7:5. Gegen den an Nummer 23 gesetzten
Führung. Danach ließ der Frances Tiafoe (USA) war dann Schluss.
Australier kein Comeback Der an Position 32 gesetzte Kölner Oscar Otte verabschie-
mehr zu. dete sich nach einem 6:1, 6:2, 6:1- Sieg über Landsmann
Umgekehrte Vorzeichen im Peter Gojowczyk in der zweiten Runde. Er unterlag dem
zweiten Akt: Da legte Djo- jungen Spanier Carlos Alcaraz 6:3, 6:1, 6:2. Daniel Alt-
kovic vor. Kyrgios versäum- maier, Nicola Kuhn, Dominik Koepfer verloren ihre Auf-
te es, vier Chancen zum Re- taktmatches.
break zum 4:5 zu nutzen. Zusammenfasssung: Bernd Prawitz (mit Material von
tennisnet.com/Goosmann, Porsche AG, SID, DTB)
70 70 matchball | August 2022 Tennis-Verband Berlin-Brandenburg e.V.